Archiv für den Monat Mai 2010

Ypioca 160

Dienstag, 18. Mai 2010

Ypioca ist ein sehr großes brasilianisches Unternehmen, das seine Geschäftstätigkeit 1846 mit der Produktion von Cachaça aufgenommen hat. Mittlerweile stellt das Unternehmen, welches sich immer noch im Familienbesitz befindet, unter Anderem auch PET-Flaschen, Papier, Pappe, Fleisch, Fisch und Mineralwasser her. Das Zuckerrohr wird auf eigenen Plantagen im Bundesstaat Ceará angebaut und industriell verarbeitet. Alle hergestellten Brände werden im eigenen Lagerhaus für unterschiedlich lange Zeit in Holzfässern gelagert.

Ypioca 160 wurde wie Ypioca 150 insgesamt 6 Jahre gelagert. Im Gegensatz zum Schwesterprodukt, werden jedoch nur Fässer aus Eiche verwendet. Als besondere Innovation wird Malz zugesetzt, was wahrscheinlich bereits vor der Lagerung passiert. Das Produkt wurde 2006 zum 160 jährigen Firmenjubiläum aufgelegt und ist mit einem doppelt so hohen Preis wie Ypioca 150 klar als Premiumprodukt positioniert. Diesen Eindruck vermittelt auch die Flasche mit Goldschrift, die in einer aufwändig bedruckten und edlen Verpackung aus Pappe geliefert wird.

Auf der Verpackung ist kein Zuckerzusatz deklariert. Falls welcher zugesetzt wurde, dürfte es sich um eine verhältnismäßig geringe Menge handeln. Die Farbe des gelagerten Destillats ist gold. Der Geruch ist recht schwer und mit dunklen Holztönen. Das Malz ist hier ebenfalls präsent.

Pur verkostet fällt zunächst der spezielle Geschmack des Malzes auf. Dieser wird von Vanilletönen begleitet. Der Brand ist recht süß und warm, er brennt leicht auf der Zunge. Der Nachhall ist malzig, warm und leicht brennend. Es bleibt zwar lange etwas zurück aber dies ist nicht besonders angenehm.

Obwohl Ypioca 160 mit dem Malzzusatz ein sehr innovatives Produkt ist, kann es mich nicht überzeugen. Auch im Cachaça Sour macht es keine gute Figur, da die Schwere des Malzes den Drink stört. Der hohe Preis ist meiner Meinung nach ein zusätzlicher Minuspunkt und lässt eine Empfehlung eher zum Schwesterprodukt Ypioca 150 gehen.

Erhältlich ist dieser Cachaça unter Anderem bei Barfish und Weinquelle zu einem Preis von etwa 40 Euro.

Marmalade Sour

Donnerstag, 13. Mai 2010

Der Marmalade Sour wurde vom Bartender Jamie Boudreau aus Seattle kreiert. Da verschiedene Rezepturen für diesen Cocktail im Internet kursieren, habe ich mich für die Version im digitalen diffordsguide entschieden. Im Gegensatz zum normalen Cachaça Sour wird dieser Drink mit Zitronensaft zubereitet. Eiweiß ist ebenfalls ein Bestandteil, dieses soll dem Drink eine zusätzliche Geschmacksdimmension geben. Seine Süße erhält er nicht durch Zuckersirup, sondern Orangenmarmelade. Im Originalrezept steht als Menge „spoon“, was ich als Esslöffel übersetzt habe. Verwendet man nur einen Barlöffel Marmelade, geht der Orangengeschmack unter und der Cocktail verliert entscheident an Raffinesse.

Für den Probedrink habe ich Canavieira Seleção Giovane Elber verwendet. Die Textur ist samtig, was wohl vor allem durch das Eiweiß beeinflusst wird. Durch den dichten Schaum strömt einem ein Hauch von Orange in die Nase. Der Drink schmeckt schön natürlich nach Orange. Insgesamt stellt er sich als recht trocken und ausgewogen süß / sauer mit einem Hang zur Süße dar. Der Marmalade Sour ist zwar fruchtig aber auch etwas alkoholstark. Der Zuckerrohrbrand passt gut in den Drink und gibt ihm etwas Pfiff. Insgesamt ein sehr edler und wohlschmeckender Drink.

Zutaten:

  • 2 shot (6 cl) Cachaça
  • 0,5 shot (1,5 cl) Zitronensaft
  • 1 El Orangenmarmelade
  • 1/2 Eiweiß
  • 2 dash Aromatic Bitters

Zubereitung:

Alle Zutaten mit einigen Eiswürfeln in den Shaker geben, gut schütteln und in ein Stielglas abseihen.

Ypioca 150

Samstag, 08. Mai 2010

Ypioca ist ein sehr großes brasilianisches Unternehmen, das seine Geschäftstätigkeit 1846 mit der Produktion von Cachaça aufgenommen hat. Mittlerweile stellt das Unternehmen, welches sich immer noch im Familienbesitz befindet, unter Anderem auch PET-Flaschen, Papier, Pappe, Fleisch, Fisch und Mineralwasser her. Das Zuckerrohr wird auf eigenen Plantagen im Bundesstaat Ceará angebaut und industriell verarbeitet. Alle hergestellten Brände werden im eigenen Lagerhaus für unterschiedlich lange Zeit in Holzfässern gelagert.

Ypioca 150 bildet mit einer Lagerzeit vom 6 Jahren neben Ypioca 160 das Topprodukt der hergestellten Cachaças. Als Holz werden Bálsamo und Eiche verwendet, wobei nichts weiter über die einzelnen Lagerzeiten bekannt ist. Das Produkt wurde 1996 zum 150 jährigen Firmenjubiläum aufgelegt und wird angeblich in limitierter Auflage vertrieben. Bei den großen Onlineshops ist es allerdings nach wie vor kein Problem eine Flasche zu bestellen. Diese befindet sich in einer Umverpackung aus Pappe, die mit Zeichnungen zur historischen Pressung von Zuckerrohr verziert ist.

Auf der Verpackung ist kein Zuckerzusatz deklariert, ich gehe daher von einer geringen Zusetzung unterhalb der gesetzlichen Deklarationspflicht aus. Die Farbe des gelagerten Destillats ist gold. Der Geruch erinnert an geschnittenes Gras und ist insgesamt sehr leicht. Die Holnoten kommen nur leicht unter Begleitung durch eine florale Note zum Vorschein.

Der Geschmack ist leicht süß und wam. Eine deutliche alkoholische Note ist auszumachen, die leicht auf der Zunge brennt. Für 6 Jahre Lagerzeit schmeckt das Produkt erstaunlich frisch, wahrscheinlich sind die verwendeten Fässern recht groß. Der Nachhall ist schnell weg, übrig bleibt ein warmes und leicht brennendes Mundgefühl.

Da Ypioca 150 im Purtest nicht 100% überzeugen kann, eignet er sich vor allem als Mixzutat für Cocktails mit gelagertem Cachaça. Er funktioniert zum Beispiel sehr gut im Cachaça Sour. Dennoch ist er meiner Meinung nach ein besseres Produkt als Ypioca 160 oder auch Velho Barreiro Reserva Especial.

Beim großen online Cachaça-Tasting landete das Produkt auf dem 2. Platz.

Erhältlich ist dieser Cachaça unter Anderem bei Barfish und Weinquelle zu einem Preis von etwa 20 Euro.