Ypioca Ouro ist eines der zahlreichen Produkte der 1846 gegründeten Firmengruppe Ypioca. Die große Bandbreite an angebotenen Cachaças wird industriell im Bundesstaat Ceará hergestellt. Der Inhalt der Qualität Ouro ist keineswegs, wie man vielleicht vermuten würde, identisch mit dem Inhalt von Ypioca Gold. Dennoch sind sich beide Produkte sehr ähnlich, größtes Unterscheidungsmerkmal ist die mit geflochtenen Fasern verzierte Flasche.
Das komplette Zuckerrohr wird von Ypioca auf eigenen Plantagen nach dem biologisch dynamischen Verfahren angebaut. Die vergorene Maische wird anschließend destilliert. Ypioca Ouro lagert danach zwei Jahre in Fässern aus Bálsamo. Dies ist doppelt so lange wie beim Schwesterprodukt der Qualität Gold. Auch hier werden wohl relativ kleine Fässer benutzt, die Farbe ist dunkel.
An der Nase präsentiert sich der Zuckerrohrbrand trocken, ausgewogen und weich. Lageraromen sind auszumachen, diese erinnern an den Geruch von Zimtstangen. Im Geschmack bringt Ypioca Ouro zunächst etwas Süße mit. Ein warmes Mundgefühl begleitet die auch hier wieder erkennbaren Lageraromen. Eine leichte Bitterkeit trübt den Genuss, ehe sich der Geschmack schnell von der Zunge verabschiedet. Auch im Nachklang bleibt nicht viel erhalten, hier stellt sich der Cachaça als langweilig dar.
Meiner Meinung nach ist Ypioca Ouro durch die längere Lagerzeit keinesfalls das bessere Produkt. Vielmehr geht das Meiste von der zuvor enthaltenen Frische verloren und macht das Destillat zunehmend langweilig. Der Qualität Gold ist somit der Vorzug zu geben, zumal diese meist etwas günstiger angeboten wird. Dies war vorerst der letzte vorgestellte gelagerte Cachaça aus industrieller Herstellung.
Auf Caipitest.de rangiert Ypioca Ouro auf dem 29. Platz in der Gesamtliste.
Erhältlich ist dieser Cachaça bei Barfish, dem Kölner Rum Kontor und Weinquelle zu einem Literpreis von etwa 18 Euro.