Archiv für den Monat Februar 2009

Abstimmung zum Logo für „Bargeflüster“

Mittwoch, 25. Februar 2009

Nachdem „Bargeflüster“ als Name für den deutschen Mixology Monday gewählt wurde, riefen die Macher von Mixology einen Wettbewerb zum Design eines passenden Logos aus. Als Hauptpreis für den besten Entwurf gibt es eine Flasche Bruichladdich 2001 zu gewinnen.

Alle Besucher der teilnehmenden Blogs haben bis zum 4. März 2009 um 23:59 Uhr Gelegenheit, ihrem Favoriten eine Stimme zu geben. Alle eingesandten Logos sind unter folgenden Link abrufbar: http://enigma84.en.funpic.de/Bargefl%fcster/

Die Internetadresse www.bargefluester.net ist bereits registriert und wird die Seite zur zentralen Abstimmung der Blog-Aktionen beherbergen.

Canario

Mittwoch, 18. Februar 2009

In diesem Artikel möchte ich „Canario“ als ersten Cachaça aus dem Supermarkt vorstellen. Als Aktionsartikel in Groß- und Einzelhandelsmärkten lässt sich des öfteren solch eine Flasche Cachaça an der unteren Preisgrenze ergattern.

Der Brand wird auf der Fazenda Soledade im Bundesstaat Rio de Janeiro hergestellt. In diesem Betrieb werden übrigens auch alle Produkte der Marke Nêga Fulô produziert. Importiert werden Canario als auch Nêga Fulô von Borco-Markenimport aus Hamburg.  Ich gehe eher von einer industrieähnlichen Produktion denn von einem Artesanal-Produkt aus.

Das Zuckerrohr wird von Hand geerntet und direkt auf der Farm verarbeitet. Der Cachaça wird doppelt im Pot-Still Verfahren destilliert und anschließend nicht in Holz gelagert.

Der Geruch wird vom Alkohol dominiert, daneben kommen weitere Aromen wie frisches Zuckerrohr und Banane zum Vorschein. Leider ist das Destillat hier bereits auffallend scharf. Eine leichte Süße begleitet die anderen Komponenten.

Während der Geruch noch halbwegs überzeugen kann, stellt sich beim Geschmack leider ein anderes Bild dar. Der Alkohol ist recht scharf und macht den Brand rauh. Von den interessanten Aromen aus der Geruchsprobe ist nur noch etwas von der leichten Süße zu bemerken. Der Cachaça schmeckt unausgewogen und sprittig. Im Rachen hält der unangenehme Geschmack lange an. Ich gehe von einer leichten Nachsüßung aus.

Insgesamt bin ich von diesem Produkt recht enttäuscht. Der Geruch kann noch halbwegs überzeugen, beim Geschmack kann dieser Cachaça jedoch mit anderen Produkten nicht mithalten. Auch für den günstigen Preis also keine Empfehlung.

Erhältlich ist dieser Cachaça unter Anderem bei Barfish zu einem Preis von knapp 14 Euro für die 1,0 Liter Flasche.

Cachaça Cola

Freitag, 13. Februar 2009

Als ersten Drink der Serie Longdrinks mit Cachaca möchte ich den Pendant zum Cuba Libre „Cachaca Cola“ vorstellen. Beim Mischen dachte ich mir, dass diese Mischung wohl ziemlich langweilig werden würde und der Cachaça in der Süße der Cola gänzlich untergehen wird. Falls man einen etwas aromatischeren, leicht angelagerten Brand für diesen Drink verwendet, trifft dies allerdings nicht zu. Die Spirituose kommt gut heraus und wird von der Süße der Cola unterstützt. Die Zugabe einer Limettenscheibe gibt dem Drink den gewissen Kick und lässt ihn deutlich frischer erscheinen.

In Brasilien wird der Zucker für die Cola übrigens aus Zuckerrohr hergestellt und so schließt sich der Kreis.

Zutaten:

  • 5 cl Cachaça
  • Cola
  • 1 Limettenscheibe

Zubereitung:

Den Cachaça auf einige Eiswürfel in ein Longdrinkglas geben. Mit Cola auffüllen und eine Limettenscheibe hinzugeben.

Empfohlener Cachaça:

Velho Barreiro weiß

Casa Bucco Envelhecida

Mittwoch, 11. Februar 2009

Am vergangenen Samstag brachte mir der Postbote ein unverhofftes Päckchen. Bereits nach dem Lesen des Absenders „Dietrich Flath“ von Cachaça-Online, vermutete ich die gleiche Flasche wie der Sohn von Horst Vettermann zugesendet bekommen zu haben. Nach dem Öffnen der Verpackung bewahrheitete sich dies: Eine Flasche Casa Bucco Envelhecida stand vor mir. Anbei ein Brief, in dem ich gebeten wurde diesen vielprämierten Brand zu testen und hier vorzustellen. Dem komme ich natürlich gerne nach.

Casa Bucco ist ein kleiner Hersteller aus Bento Gonçalves im Bundesstaat Rio Grande do Sul. Bereits seit 1925 wird hier Cachaça Artesanal produziert. Der „Envelhecida“ wird im Pot-Still Verfahren gebrannt. Anschließend lagert er für 2 Jahre im Eichenfass, gefolgt von 3 Monaten in Fässern aus Balsam.

Die Flasche hat eine besondere Form und Füllmenge von 0,75 Litern. An ihr befestigt ist ein schöner Anhänger mit einem portugiesischem Text und dem Rezept zur Zubereitung einer Caipirinha. Dafür ist der Brand mit einem Preis von etwa 36 Euro aber fast zu teuer. Für dieses Geld bekommt man zusätzlich eine Verpackung aus Pappe, die dem Zuckerrohrbrand einen stilvollen Ersteindruck verschafft.

Der Geruch begeistert zunächst mit seiner großen Fülle. Aromen wie geschnittenes Gras, Kräuter, Eiche sowie etwas Banane und Vanille lassen sich wahrnehmen. Eine leichte Süße ist ebenfalls zu erkennen, diese ist jedoch so unaufdringlich wie der Alkohol. Die Farbe im Glas ist für einen knapp über zwei Jahre gelagerten Cachaça recht dunkel. Dies spricht für eine Lagerung in kleinen Fässern, wie sie für Cachaça Artesanal üblich ist.

Auf der Zunge entfaltet sich eine ganze Fülle von unterschiedlichen Aromen. Der Geschmack stellt sich als leicht süß, ausgewogen, rein und warm dar. Die einzelnen Komponenten bleiben lange im Mund und hinterlassen ein angenehmes Gefühl. Die 40% Alkohol sind zwar präsent, die Schärfe ist jedoch sehr gering.

Das ausgewogene Geschmacksbild ist wirklich große Klasse und macht diesen Brand zu etwas Besonderem. Nach relativ kurzer Lagerung verfügt dieser Cachaça über interessante Lageraromen und behält dennoch ein bisschen seiner jungen Frische.  Seine mehrfache Platzierung auf den vorderen Plätzen diverser Rankings spricht für eine dauerhafte Qualität.

Erhältlich ist dieser Cachaça bei BarfishCachaça-Online und the N.O.S.E..

Velho Barreiro Reserva Especial

Mittwoch, 04. Februar 2009

Velho Barreiro Reserva EspecialDas Spitzenprodukt aus dem Hause „Tatuzinho – 3 Fazendas“ ist der Cachaça „Reserva Especial“ der Marke „Velho Barreiro“. Er wurde 10 Jahre im Eichenfass gelagert, was für einen Zuckerrohrbrand sehr lange ist. Im milden Klima Brasiliens geht die Reifung deutlich schneller von statten als z.B. bei Whisky in Schottland.

Die Brände von Velho Barreiro werden alle industriell hergestellt, so auch der Reserva Especial. Nach einer zweifachen Filterung, um die Trübstoffe der Lagerung zu entfernen, wird er in eine lackierte Flasche abgefüllt. Diese sieht bis auf die goldene Farbe, so aus wie bei dem zwei Jahre gelagerten Destillat. Die Flasche steckt in einer Verpackung aus transparentem Kunststoff, auf der Rückseite ist ein längerer Text auf portugiesisch abgedruckt. Insgesamt stimmt das Erscheinungsbild und lässt den Preis von etwa 22 Euro als günstig erscheinen.

Beim Geruch fällt zunächst eine Honigsüße auf, begleitet von Aprikosenaroma. An Hand der Ertikettierung lässt sich nicht zweifelsfrei herausfinden, ob der Inhalt nachgesüßt wurde. Oben steht „Aguardente de Cana Adoçada“ (gesüßt) aber unten bei der Zutatenliste ist nur das reine Destillat aufgeführt. Ich gehe von einer leichten Nachsüßung aus. Die Farbe im Noisingglas ist relativ hell. Im Glas bekommt man den Alkohol relativ deutlich in die Nase, das Destillat hat 39%.

Der Geschmack ist zunächst komplex und bleibt lange im Mund. Neben einer deutlichen Süße lassen sich Aromen von Eichenholz, Vanille und Honig wahrnehmen. Die Aromen des Zuckerrohrs sind durch die lange Lagerung fast vollständig verschwunden. Insgesamt präsentiert sich dieser Cachaça recht ordentlich, das Nachsüßen will jedoch nicht so recht zum Anspruch eines 10 Jahre gereiften Zuckerrohrbrandes passen.

Durch die Süße und sein ausgewogenes Geschmacksbild eignet sich Reserva Especial als Digestif. In einem Cocktail werden die feinen Aromen eher untergehen, das Produkt sollte pur genossen werden. In einem Cachaça Sour erwies sich die Spirituose als nicht kräftig genug.

Erhältlich ist dieser Cachaça bei Barfish und Weinquelle.