Archiv für die Kategorie ‘Getestete Cachaças’

Germana

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Die Cachaças der Marke Germana werden auf der Fazenda Vista Alegre hergestellt. Diese liegt in der Nähe von Nova União im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais. Sérgio Caetano und seine Söhne produzieren dort verschiedene Zuckerrohrbrände. Den zwei Jahre gelagerten Brand gibt es seit einigen Wochen in Deutschland zu kaufen, die anderen Ausführungen lassen sich am besten in England bestellen. Auch die hier vorgestellte Flasche scheint dem Etikett nach ein Grauimport von dort zu sein.

Das auf 3.000 Hektar angebaute Zuckerrohr wird von Hand geerntet, anschließend gepresst und fermentiert. Die Destillation im Pot-Still-Verfahren erfolgt in einer Kupferbrennblase. Anschließend lagert der Brand für zwei Jahre in Fässern aus Eiche. Nach der Abfüllung in Flaschen werden diese mit getrockneten Zuckerrohrblättern umwickelt.

Der strohgelbe Cachaça präsentiert sich an der Nase süß und würzig mit deutlichen Noten von frischem Zuckerrohr, geschnittenem Gras und schließlich Banane. Die Süße ist auch beim Trinken deutlich zu spüren. Dies begünstigt einen weichen Gesamteindruck, die Lagerung in Eiche macht sich ebenfalls bemerkbar. Ein angenehmer, ausbalancierter und lang anhaltender Eindruck verbleibt auf dem Gaumen.

Der Brand eignet sich vor allem zum puren Genuss. In einer Caipirinha präsentierte sich der Cachaça als etwas zu langweilig. Die deutliche Süße stört leider den Gesamteindruck, ansonsten handelt es sich um ein interessantes Produkt.

Erhältlich ist dieser Cachaça bei Barfish zu einem Preis von 24,95 Euro für die 0,7 Liter Flasche.

Serra das Almas gold

Dienstag, 08. September 2009

Serra das Almas gold wird, wie sein ungelagerter Bruder, auf der Fazenda Vaccaro hergestellt. Diese liegt in der Nähe des Städtchen Rio de Contas im Bundesstaat Bahia.

Die Destillation erfolgt, wie beim ungelagerten Brand, drei Mal in dampfbetriebenen Alambique (Pot-Still). Anschließend wird der Cachaça in kleine Holzfässer aus Grápia eingefüllt. Diese liegen für drei Jahre im Lagerhaus neben der Destillerie, ehe sie wieder geöffnet werden. Nach einer Filterung wird der nun goldene Cachaça in Flaschen und Keramikkaraffen abgefüllt.

An der Nase präsentiert sich Serra das Almas gold leicht süßlich mit einer Ausgewogenheit zwischen schwereren Holz- und leichteren Gras- und Bananentönen. Der Alkohol ist überraschend stark zu bemerken und legt sich leicht über die weiteren Aromen. Der Geschmack ist ebenfalls leicht süßlich und mild. Ein warmer und angenehmer Abgang verbreitet sich im Mund.

Serra das Almas gold eignet sich sehr gut als Digestif nach einem guten Essen. Außer diesem ist mir kein weiterer gelagerter Cachaça bekannt, der das BIO-Siegel trägt.

Bei Caipitest.de rangiert Serra das Almas gold auf dem 2. Platz in der Gesamtliste.

Erhältlich ist dieser Cachaça bei Cachaça-Online und the N.O.S.E. zu einem Preis von etwa 28 Euro für die 0,7 Liter Flasche. Die Keramikkaraffe gibt es bei Cachaça-Online für knapp 33 Euro. In Großbritanien kann man diesen Cachaça unter dem Namen Abelha kaufen.

Tatuzinho

Montag, 17. August 2009

Tatuzinho, was der portugiesische Begriff für Gürteltier ist, wird von “Tatuzinho – 3 Fazendas” hergestellt. Somit ist er mit dem kürzlich vorgestellten Velho Barreiro weiß „verwandt“. Die industrielle Brennerei liegt in der Stadt Rio Claro im brasilianischen Bundesstaat São Paulo.

Über die Lagerung sind keine Informationen zu finden – ich gehe von keiner Lagerung in Holzfässern aus. Leider wird auch bei Tatuzinho Zucker zugesetzt, allerdings nicht so stark wie bei Velho Barreiro weiß.

An der Nase ist ein leicht süßer Geruch festzustellen. Das Aroma von frischem Zuckerrohr ist deutlicher als bei seinem Bruder, dafür fehlen die Holztöne gänzlich. Für einen ungelagerten Cachaça ist der Geruch typisch, wenn auch etwas schwach ausgeprägt. Auf der Zunge brennt Tatuzinho zunächst deutlich. Es breitet sich kaum Geschmack aus, der Abgang ist angenehmer und im Gegensatz zu dem bei Velho Barreiro nicht bitter. Die Süße überlagert das wenige Aroma ebenfalls nicht ganz so stark.

Meiner Meinung nach ist Tatuzinho etwas besser als Velho Barreiro weiß. Die verminderte Süße und das frischere Aroma machen ihn zu einer guten Alternative im Bereich der günstigen industriellen Cachaças.

Erhältlich ist dieser Cachaça bei Barfish zu einem Preis von etwa 14 Euro pro Liter.

Velho Barreiro weiß

Montag, 10. August 2009

Velho Barreiro weiß wird von “Tatuzinho – 3 Fazendas”  hergestellt. Die industrielle Brennerei liegt in der Stadt Rio Claro im brasilianischen Bundesstaat São Paulo. Der Cachaça ist nach eignenen Angaben der am meisten Verkaufte in Brasilien und wird seit 1873 hergestellt. Auch im Cocktails & Dreams Forum verwenden viele ihn als Standard-Zuckerrohrbrand.

Nach der Destillation wird der Brand zunächst für einige Zeit in große Holzfässer gefüllt. Dort wird er durch die Oxidation milder und verändert sein Aroma. Die leichte Färbung wird anschließend durch eine zweifache Filtration wieder entfernt. Bevor die Spirituose in die typische braune Flasche kommt, wird sie mit Zucker versetzt und mit Wasser auf 39% bzw. 40% herabgesetzt. Auf den Zuckerzusatz wird mit dem Hinweis „Adoçada“ hingewiesen.

An der Nase kommt zunächst eine deutliche Süße an. Auch leichte Holztöne und Vanille lassen sich wahrnehmen. Der typische Cachaça-Geruch fehlt leider etwas. Der Geschmack bei purem Genuss stellt sich als relativ flach dar. Es brennt auf der Zunge, wenig Aroma verbreitet sich im Mund, eine leichte Bitternote ist zu bemerken. Der Abgang verschwindet relativ schnell und zurück bleibt nicht viel.

Ich verwende Velho Barreiro weiß gerne für Cocktails, in diesen kommen seine Ecken und Kanten nicht ganz so heraus. Auf eine pure Verkostung sollte allerdings verzichtet werden.

Erhältlich ist dieser Cachaça bei Barfish und Weinquelle zu einem Preis von etwa 14 Euro pro Liter.

Sempre Viva gold

Samstag, 18. Juli 2009

Aus Livramento de Nossa Senhora im Brasilianischen Bundesstaat Bahia kommt der Cachaça „Sempre Viva“. Hergestellt wird er auf der Fazenda „Salina Casa“. In Deutschland ist lediglich die goldene Qualität mit einem roten Etikett erhältlich. Diese ist drei Jahre in Eichenfässern gelagert und besitzt dadurch eine hellgelbe Farbe.

Eine besondere Eigenschaft dieses Zuckerrohrbrandes ist der hohe Alkoholgehalt von 46%. Dies bemerkt man natürlich bereits beim Geruch, der sich sehr alkoholstark präsentiert. Ein leichter Hauch von Kirscharoma ist zu bemerken.

Der Geschmack ist zunächst leicht süßlich. Der hohe Alkoholgehalt ist spürbar aber nicht zu stark. Die Aromen von geschnittenem Gras und eine leichte Fruchtigkeit verbinden sich zu einem angenehm runden und warmen Gesamteindruck. Eine leichte Bitterkeit trübt den Genuss dieses Cachaças. Für einen drei Jahre gelgerten Brand hat dieses Produkt einen auffällig langen Abgang.

Erhältlich ist dieser Cachaça bei Cachaça-Online zu einem Preis von etwa 20 Euro für die 0,7 Liter Flasche. Zur Zeit ist er zum Abverkauf der Restbestände reduziert. Wer sich eine Flasche sichern möchte, sollte also schnell handeln.