Archiv für den Monat Januar 2011

Seleta

Donnerstag, 27. Januar 2011

Seit gut einem Jahr ist Seleta in Deutschland erhältlich. Das Zuckerrohr wird laut Etikett sowohl auf der Fazenda Olaria in der Nähe von Salinas als auch auf der Fazenda Sobrado in der Nähe von Novo Horizonte angebaut. Beide Fazendas liegen nahe beieinander im Bundesstaat Minas Gerais. Gebrannt wird lediglich auf der Fazenda Olaria. Das Unternehmen füllt jährlich etwa 2 Millionen Liter Cachaça ab und liegt damit an der Grenze zwischen traditioneller und industrieller Herstellunsgweise. Wobei bei der Produktion durchaus Wert auf Authenzität gelegt wird, was die Vergärung in kleinen 100 Liter fassenden Fässern zeigt.

Bei der Fermentierung werden der Maische getoasteter Mais und gebrochene Reiskörner zugesetzt. Dieser Zusatz begünstigt die Vergärung und erleichtert den Hefekulturen die Arbeit. Gebrannt wird im traditionellen Pott Still Verfahren. Gelagert wird die noch junge Spirituose dann in relativ großen Fässern aus Umburana. Die Schwesterprodukt Boazinha, welches in Deutschland aktuell nicht erhältlich ist, wird am gleichen Standort hergestellt aber stattdessen in Bálsamo gelagert. Beide Brände bleiben zwei Jahre im Fass, ehe sie abgefüllt werden.

Der Zuckerrohrbrand kommt in einer traditionellen Flasche daher, die vom französischen Hersteller St. Gobain stammt. Das Design hierfür wurde ebenfalls in Frankreich erstellt. Die Farbe des Cachaça ist strohgelb und klar. An der Nase entfaltet sich ein Bouquet aus frischem Zuckerrohr, geschnittenem Gras und Banane. Eine leichte Süße ist bereits hier auszumachen und setzt sich im Geschmack fort. Dieser ist angenehm, rund und etwas malzig, was wohl von den zugesetzten Getreidesorten kommt. Am Gaumen präsentiert sich der Cachaça leicht scharf, mittellang anhaltend und angenehm.

Trotz der kurzen Lagerzeit kann man Seleta durchaus pur genießen, die Cocktails werden allerdings etwas von den begleitenden Aromen beeinflusst. Dies passt je nach Rezept besser oder schlechter. Somit stellt das Produkt eine bezahlbare Spezialität für Inhaber von mehreren Cachaças dar.

Erhältlich ist dieser Cachaça unter Anderem bei Barfish und Cachaça-Online zu einem Preis von knapp unter 20 Euro.

Pepe

Mittwoch, 19. Januar 2011

Der vorgestellte Drink wurde 1984 von Charles Schumann erfunden. Ähnlich wie der Latin Lover enthält der Cocktail „Pepe“ neben Cachaça auch Tequila. Hier sind die Mengen der einzelnen Bestandteile genauer definiert. Wie sich bei der Zutatenliste erahnen lässt, fällt dieser Drink weniger gefällig aus als sein Pendant. Somit ist der Pepe eher für Trinker geeignet, die weniger Süße und eher herbere Cocktails bevorzugen.

Der Pepe präsentiert sich im Vergleich zum Latin Lover als alkoholischer. Sowohl Cachaça als auch Tequila sind einzeln auszumachen, gehen jedoch eine stimmige Balance ein. Durch den Grapefruitsaft wird der Drink eher herb. Die Fruchtigkeit hält sich trotz dem Zusatz von einem dash Triple Sec eher im Hintergrund. Nicht besonders süffig aber dennoch ausgewogen und bekömmlich.

Zutaten:

  • 3 cl Tequila
  • 2 cl Cachaça
  • 1 dash Triple Sec
  • 1 cl Lime Juice
  • 6 cl Grapefruitsaft
  • 1 cl Zitronensaft

Zubereitung:

Alle Zutaten mit einigen Eiswürfeln in den Shaker geben, gut schütteln und in ein Becher- oder Longdrinkglas abseihen.

Latin Lover

Donnerstag, 13. Januar 2011

Ein durchaus bekanntes Rezept von Charles Schumann ist der Latin Lover. In diesem Drink vereinte er im Jahr 1984 die Basisspirituosen Cachaça und Tequila. Auch wenn dies unter Bartendern meist etwas verpönt ist, brachte es der Cocktail zu einer gewissen Popularität. Die ungenauen Angaben zu den Säften stehen selbst in Schumanns bekanntesten Werk „American Bar“ so ungenau geschrieben und fordern zum Experimentieren auf. Wie sich bereits an den Zutaten erahnen lässt, ist dieser Cocktail eher für Trinker geeignet, die mehr Süße bevorzugen.

Bei der Zubereitung habe ich mich mit 5 cl Ananassaft und 1,5 cl Zitronensaft für den goldenen Mittelweg entschieden. Hierbei präsentiert sich der Drink als nicht so süß, wie man es vermuten würde. Weder der Tequila noch der Cachaça stechen heraus, geben dem Lativ Lover jedoch die richtige Basis. Eine unterschwellige Fruchtigkeit kommt wohl vom Ananassaft und macht den ganzen Drink ausgewogen und süffig.

Zutaten:

  • 2 cl Tequila
  • 2 cl Cachaça
  • 2 cl Lime Juice
  • 4-6 cl Ananassaft
  • 1-2 cl Zitronensaft

Zubereitung:

Alle Zutaten mit einigen Eiswürfeln in den Shaker geben, gut schütteln und in ein Becher- oder Longdrinkglas abseihen.